15.05.2010 Finale
Die „Kalte Sophie“, letzte der Eisheiligen, kannte keine Gnade. Sie machte ihrem Namen alle Ehre. Der FSV 06 Holzthaleben und der SV Badra, dem Begriff Pokalkampf auch.
Seehausen. Das bessere Ende hatten die Holzthalebener für sich – und feierten ausgelassen tanzend noch auf dem Rasen eine heiße Party mit Sektduschen. So kalt war es zu einem Pokalfinale noch nie – jedenfalls nicht bei einem im Kyffhäuserkreis. 393 zahlende und insgesamt an die 450 Zuschauer bibberten zähneklappernd, während sich auf Seehausens Rasenteppich der FSV 06 aus Holzthaleben und der SV Badra auf Biegen und Brechen und dennoch fair duellierten. Gastgeber SG, der mit dem Pokalfinale die Feierlichkeiten zu 150 Jahre Sport in Seehausen einläutete, hatte keine Kosten und Mühen für einen würdigen Rahmen gescheut. Sogar ein WM-Ball wurde angeschafft. Dass das Finale trotzdem spielerisch Wünsche offen ließ, war nicht dem Spielgerät und dem Umfeld geschuldet.
Wahrscheinlich ging es einfach um zu viel. Wann stehen schon einmal zwei Teams der 1. Kreisklasse – und noch dazu aus einer Staffel – in einem Kreispokalendspiel! Die Holzthalebener reizten ihr vorhandenes spielerisches Potenzial sicher nicht aus. Aber Badra ließ das auch nicht zu, kämpfte unverdrossen und hatte optisch damit sogar Vorteile. Gedanken an das Heim-0:5 in der Generalprobe um Punkte kamen da gar nicht erst auf. Den Ehrenanstoß nahmen, nachdem die sich erwärmenden Kicker der Regentin schon einmal das Zepter aus der Hand geschossen hatten, trotz dieses Attentats auf die Majestäten die bisherige Fliederkönigin Nicole I. und ihre am Vorabend neu gewählte Thronfolgerin, Isabelle I., vor. Ein Hingucker, aber leider nicht das gute Omen, das man sich von der Schwester eines ehemaligen Torschützenkönigs erhofft hatte.
Seine 102 Tore in einer Saison strahlten nicht auf das Endspiel ab. Chancen blieben Mangelware. Erst kurz vor Ende der ersten Halbzeit brannte es auf je einmal lichterloh. Erst setzte sich Badras Kapitän Jörg Liesenhoff schön durch, doch missriet in der Mitte Mirko Kuhles Versuch zum Schienbeinroller (36.), dann fragte sich alles, wie Marcus Weißenborn, unbedrängt sechs Meter vorm Tor, den Ball nicht treffen konnte (38.)! Nach der Pause wurde es munterer. Bei Sebastian Hirschs Kopfball nach einer Ecke klärte der mzuvor zweimal unsichere FSV-Torwart Patrick Eggert stark mit Fußabwehr (58.). Fast im Gegenzug musste sich der beste Mann auf dem Platz, Badras Hüter Michael Henning, geschlagen geben. Nach Karsten Hartungs Schuss lenkte er den Ball noch an den Innenpfosten, doch von da ging er ins Tor (1:0/60.).
Badra rannte an. Gegen Christoph Klingert (65.) und Hartung (78.) hielt Henning seine Badraer im Rennen. Auf der Gegenseite klärte Eggert stark gegen Ronny Schöneck (85.), bekam an Marcel Krafts Heber (1:1/88.) aber die Hände nicht mehr entscheidend heran. Henning gegen Hartung (89.) und die Latte gegen Wersenger (90.) retteten Badra in die Verlängerung. Die blieb wie die erste Halbzeit zunächst wieder torlos. Doch kaum war der zweite Durchgang der Extrazeit angepfiffen, zündete Michael Huke den Turbo, bediente den freien Marcel Wersenger und der traf (2:1/106.).
Bei Andy Schuberts schlitzohrigem Freistoß genau in den entlegenen oberen Winkel machte sich der eher kleine Eggert so lang es nur ging! Es reichte (112.). Den Knockout für Badra verspielte Holzthaleben einmal leichtfertig (Abseitstor/115.), setzte ihn durch den eingewechselten René Fehlhauer dann aber doch (3:1/117.). Der Rest war Jubel oder Niedergeschlagenheit. Wie immer nach einem Pokalfinale.
Quelle: www.thueringer-allgemeine.de
1:0 K. Hartung (60. Minute)
1:1 M. Kraft (88. Minute)
2:1 M. Wersenger (106. Minute)
3:1 R. Fehlhauer (117. Minute)
Auswechslungen
A. Koch für S. Hirsch (70. Minute)
A. Schubert für M. Kuhles (73. Minute)
M. Teichmüller für F. Köstler (80. Minute)
Vorbericht: FSV 2006 Holzthaleben – SV Badra
15.05.2010 Finale
Zum vierten Mal in der „Neuzeit“ steht der SV Badra am Samstag in Seehausen im Kreispokalfinale. Einmal hat der SVB den Pott schon geholt. Das war 2002.
Badra. 1999 in Mönchpfiffel gegen Blau-Weiß Westerengel und 2006 in Hohenebra gegen Blau-Weiß Bad Frankenhausen verpassten die Badraer den ganz großen Wurf, 2002 in Ringleben schafften sie ihn gegen den VfL 1888 Ebeleben. Nun trifft der SV Badra am Samstag ab 17 Uhr in Seehausen im Finale zweier West- Erst-Kreisklässler auf den FSV 06 Holzthaleben. Um die Zielstellung wird nicht lange herumgedruckst: „Als Finalist wollen wir natürlich auch den Pott“, sagt ihr Steven Minalga. Es wäre für das Gründungsmitglied der Kyffhäuserliga der Beleg dafür, eine lange Durststrecke durchschritten zu haben.
Der SV Badra gehörte dem Kreisoberhaus 13 Jahre ununterbrochen an und feierte seine sportlichen Höhepunkte mit der Vizemeisterschaft in der Saison 2000/2001 und eben mit dem Pokalsieg 2002. 2007 erfolgten der bittere Abstieg in die 1. Kreisklasse und der Rückzug der Zweiten. Aller Ehren wert, dass gestandene Spieler wie Liesenhoff, Hartung, Kraft und Wenk trotz des Sinkflugs und zahlreicher Abgänge der jetzigen Finalmannschaft bis heute die Treue halten. In die Serie 09/10 startete der SV Badra auch wieder mit einer Reservemannschaft.
Quelle: www.thueringer-allgemeine.de
Tor:
Michael Henning, Silvio Wenk
Abwehr:
Ronny Schöneck, Kim Hörhold, Patrick Vollrodt, Andreas Hartung, Florian Köstler
Mittelfeld:
Marcel Kraft, Patrick Sachse, Steven Minalga, Andy Schubert, Mirko Kuhles, Alexander Otte
Angriff:
Peet Schmidt, Andreas Koch, Jörg Liesenhoff, Markus Henning, Sebastian Hirsch
Trainer: Jörg Weckmüller
Mannschaftsleiter: Torsten Bischof
Betreuer: Sascha Mayer
Das Halbfinale des Krombacher Kreispokals entwickelte sich von Minute zu Minute zunehmend zum echten Pokalkrimi. Die gut 200 Fußballinteressierten sahen zwar wenige spielerische Glanzpunkte, doch beide Mannschaften waren stehts darauf besonnen, das Zepter in die Hand zunehmen oder kämpferisch dagegen zuhalten. Letztendlich gelang dies jedoch dem Gastgeber besser. Man erarbeitete sich mehr Ballbesitze und Torchancen, wenn auch nicht wirklich Zwingende, doch durch die agilen Außenstürmer Henning und Liesenhoff bekam die gegnerische Abwehr so ihre Schwierigkeiten. Wurde es jedoch zu brenzlig, war HSV-Schlussmann Wenderoth souverän zur Stelle. Badras Peet Schmidt hätte zum Helden des Tages werden können, aber sein Kopfball über der Grasnarbe trudelte am Pfosten vorbei (85. min). So sollte es dann in die Verlängerung gehen. Gegen Hirsch und Liesenhoff parierte Wendroth hintereinander noch stark (98. min). Doch einmal musste dieser sich geschlagen geben, der Ball war jedoch vorher wohl im Toraus, als Stephan Günzel darauffolgend einschob (117. min) Das Elfmeterschießen ließ sich somit nicht mehr vermeiden und der SV Badra begann. Es trafen nacheinander: Marcel Kraft, Andreas Koch, Markus Henning, Peet Schmidt und Jörg Liesenhoff. Für den Hachelbicher SV waren es Gerit Wicktor, Dennis Kannenberg, René Kull. Ronny Steinicke vergab über das Tor und ließ Badra jubeln…
1:0 M. Kraft
1:1 G. Wicktor
2:1 A. Koch
2:2 D. Kannenberg
3:2 Ma. Henning
3:3 R. Kull
4:3 P. Schmidt
5:3 J. Liesenhoff
Auswechslungen
S. Hirsch für M. Teichmüller
S. Günzel für A. Otte
A. Koch für K. Hörhold
Im Viertelfinale des Kreispokals ging der Gastgeber bereits nach 6 Spielminuten in Führung. Andreas Kochs Flanke erreichte Sebastian Hirsch und der netzte aus naher Distanz per Drehschuss ein – 1:0. Die nächste Flanke, diesmal von Markus Henning, verpasste Koch knapp (8. min). SSV-Routinier Andreas Stern parierte einen Freistoß Matthias Blanks, wobei Henning im Nachsetzen vergab (12. min). Nach einem Eckball für Badra gelang der Ball zum freien Marcel Teichmüller, der zog flach aufs Tor und Uderslebens Schlussmann konnte den Ball nicht festhalten – 2:0 (18. min). Die erste Großchance der Gäste konnte Michael Böttcher verbuchen, doch Badras Michael Henning tauchte ab und hielt (24. min). Zwei Minuten später scheiterte Hirsch allein vorm gegnerischen Gebälk (26. min). Auf der Gegenseite kam Böttcher, nach Verwirrung im Strafraum, nicht mehr entscheidend an den Ball (35. min). Ein Volley Blanks blieb ebenfalls ohne Wirkung (41. min). Nach der Pause verlangte ein satter Schuss Lars Stolbergs Keeper Henning alles ab (49. min). Wenig später traf Stolberg den Querbalken (53. min). Doch nun kam auch Badra wieder zu Chancen und Stern parierte Hirschs Kopfball stark (55. min). Als Christian Linsels Freistoß duch die Mauer rutschte und Koch den Ball als Erster erlief, blieb der Keeper jedoch chancenlos (3:0; 57. min). Für die Gäste hatte Christopher Gertler noch einen Riesen, konnte diesen aber nicht nutzen (76. min). Auf anderer Seite setzte sich Steven Minalga durch die gegnerische Abwehr durch, doch Torwart Stern war schneller am Ball. Des weiteren vergaben erst Hirsch und dann Jörg Liesenhoff allein vorm glänzend reagierenden Stern (85. min). Somit blieb es beim 3:0 Endstand in einer fairen Partie und der SV Badra steht im Halbfinale des Krombacher Kreispokals!
1:0 S. Hirsch (6. Minute)
2:0 M. Teichmüller (18. Minute)
3:0 Koch (57. Minute)
Auswechslungen
S. Minalga für M. Teichmüller (70. Minute)
J. Liesenhoff für A. Koch (80. Minute)
M. Schuch für R. Schöneck (87. Minute)
Die Gäste aus Reinsdorf begannen gleich zu Beginn der Partie ihrem Favoritenstatus gerecht zu werden und übten Druck auf die Badraer Hintermannschaft aus. Bereits in den ersten fünf Spielminuten musste Keeper Henning gegen A. Wiech (1. min) und K. Renner (5. min) retten. Doch der Gastgeber fand sich ins Spiel und nahm den Pokalfight an. Die erste Chance vergab Markus Henning als er Stefan Günzels Flanke am Tor vorbei köpfte (8. min). Das Achtelfinale wurde nun zur echten Mittelfeldschlacht und Tormöglichkeiten gab es somit in der ersten Hälfte nicht mehr. In der zweiten Hälfte versuchte sich gleich wieder Alexander Wiech, doch sein Schuß konnte im letzten Moment von Badras Köstler geblockt werden (49. min) und die stärkste Phase des SV Badra begann. Zunächste wurde Hennings Schuß sichere Beute für Reinsdorfs Schlußmann Siebenhüner (52. min). Matthias Blanks langen Einwurf brachte Günzel nur über das Tor (55. min) und bei Blanks Flanke vergab Sebastian Hirsch knapp (57. min). Peet Schmidts Volleyschuß, in der 61. Spielminute, parierte Frank Siebenhüner stark. Anschließend setzte sich Henning energisch an der Grundlinie durch, passte auf Sebastian Hirsch und der zog trocken mit dem Außenriss in den langen Winkel ab – 1:0 (65. min). Den nächsten Schuß Schmidts wehrte Siebenhüner noch vorn ab, Hirsch traf im Nachsetzen die Unterseite des Querbalkens (67. min). Vorm Badraer Tor sorgte M. Knoche noch einmal für Aufregung, als er einen Eckball ans Aluminium köpfte (77. min). Vorm Reinsdorfer Tor konnte Siebenhüner Schmidts Schuß nicht kontrollieren, S. Minalga vergab den Abpraller kläglich (80. min). Einmal musste auch noch Michael Henning eingreifen, als er einen Kopfball in der 89. Minute und somit den Sieg festhielt!
1:0 S. Hirsch (65. Minute)
Auswechslungen
K. Hörhold für S. Günzel (72. Minute)
S. Minalga für M. Teichmüller (74. Minute)
C. Römer für F. Köstler (85. Minute)
Die Zuschauer in Badra erlebten einen echten Pokalfight. Die erste Torchancen verbuchten auch gleich die Gäste aus Ringleben, doch Gäbels Schuss wurde sichere Beute für Badras Schlussmann Wenk (9. min). In der 15. Spielminute die erste Gelegenheit für den Gastgeber, nach schönem Solo und Pass von Marcel Kraft traf Peet Schmidt zunächst nur das Außennetz. Eine Flanke Alexander Ottes köpfte Andreas Koch zurück aus dem Strafraum, dort stand Markus Hennig und vollstreckte mit sattem Dropkick zur 1:0 Führung (18. min). Nun nahm der Gastgebrer das Spiel in die Hand, doch die nächste Chance durch Otte, nach sehenswerten Pass durch Matthias Blank, hielt Ringlebens Schlussmann ohne Probleme (23. min). Anschließend versuchte sich Andreas Koch beim flanken, sein Ball kam genau zu Peet Schmidt, welcher mit einem Haken zwei Gegenspieler ins Leere laufen ließ und trocken zum 2:0 einschob (25. min). Die zweite Hälfte des Spiels begann mit einem Schuß Markus Henning, der knapp am Tor vorbei ging (47. min). Gleich darauf die nächste Möglichkeit für Badra. Kochs Hereingabe vergab Blank aus naher Distanz über das Tor (48. min). Beide Teams kämpften um jeden Ball. Leider war das Spiel dadurch von vielen Nickligkeiten gezeichnet. Ringleben gab sich nicht auf, doch Zählbares sprang dabei nicht heraus. In der 62. Minute dann die endgültige Entscheidung. Eine Flanke Schmidts konnte der SpG-Keeper nur nach vorn abklatschen, den Ball erlief sich Otte und schob zum 3:0 Endstand ein.
1:0 M. Henning (18. Minute)
2:0 P. Schmidt (25. Minute)
3:0 A. Otte (62. Minute)
Auswechslungen
M. Teichmüller für A. Koch (60. Minute)
S. Günzel für A. Otte (64. Minute)
S. Minalga für M. Henning (79. Minute)